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Für den Artenschutz: Ökologische Pflege von Stromtrassen

MITNETZ STROM engagiert sich in Abstimmung mit Kommunen, Umweltbehörden und Naturschutzverbänden schon seit vielen Jahren für den Umwelt- und Naturschutz. So hat das Unternehmen in der Vergangenheit Brut- und Nisthilfen für große Greifvögel und Störche eingerichtet, unterstützt Naturschutzverbände bei der Vogel-Beringung oder stellt alte Turmstationen als "Vogel-Hotels" zur Verfügung. Auch in seinen Umspannwerken achtet der Verteilnetzbetreiber auf Umweltschutz-Belange. Aber auch bei den Leitungstrassen des Netzbetreibers spielen Umweltschutz-Aspekte eine große Rolle. Zum Beispiel werden regelmäßig Vogelschutzvorrichtungen an Masten installiert und die Freihaltung von Leitungstrassen zunehmend ökologischer gestaltet.

 

Was ist eigentlich Trassenfreihaltung?

Wenn Freileitungen durch bewaldete Gebiete verlaufen, müssen sie aus Sicherheitsgründen - u. a. um Erdschlüsse zu verhindern - von hineinwachsenden Gehölzen wie Bäumen und Sträuchern freigehalten werden. Die Hölzer müssen dazu beseitigt oder niedrig gehalten werden. Hohe Bäume können zum Beispiel nur in ausreichendem Abstand zur Leitung stehen bleiben.

Bei der konventionellen Pflege werden auf größeren Trassenabschnitten Bäume und Sträucher vollständig zurückgeschnitten. Dies geschieht immer dann, wenn die Gehölze im Sicherheitsbereich eine kritische Höhe erreicht haben. Nach dem Pflegeeinsatz bleibt eine freigeräumte Fläche zurück. Der große Nachteil: Tiere und Pflanzen verlieren dadurch unvermittelt ihr Habitat. Für manche Arten sind die kahlen Schneisen auch ein unüberwindbares Hindernis.

 

Artenvielfalt durch ökologisches Trassenmanagement

Im Gegensatz dazu geht das ökologische Trassenmanagement behutsamer vor und fördert damit die Artenvielfalt von Flora und Fauna. Statt alle Gehölze auf einmal zu beseitigen, werden zum Beispiel nur ausgewählte Bäume oder Sträucher entfernt und weitere Maßnahmen ergriffen, um Biotope zu erhalten und zu fördern. Ein Beispiel ist das ökologische Trassenmanagement in der sachsen-anhaltischen Kulturlandschaft Franzigmark.

 

Beispiel Ökologische Trassenpflege in der Franzigmark

Seit 2019 arbeiten der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und MITNETZ STROM zusammen, um eine naturschonende Wartung von Stromtrassen in der Franzigmark zu gewährleisten. Das Gebiet gehört zum Naturpark „Unteres Saaletal" und ist in großen Teilen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.  Vor den Toren der Stadt Halle (Saale) gelegen ist es geprägt von biotopisch wertvollen Trockenrasen, Weihern und Obstwiesen mit angrenzenden Gehölzinseln und kleinen Laubmischwäldern.

Der betreffende Trassenabschnitt hat eine Länge von rund 800 Metern und eine Breite von etwa 50 Metern. Um die Landschaft unterhalb der Stromleitungen zu schützen, werden lediglich naturschonende Pflegemaßnahmen und minimale Eingriffe durchgeführt.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die offene und halboffene Landschaft durch mehr Beweidung zu erhalten. Bäume und Sträucher unterhalb der Hochspannungsleitungen werden daher grundsätzlich zugelassen. Diese werden dauerhaft so angelegt, dass niedrig wachsende Gehölze gefördert werden. Diese sollen dann auch zusammenhängend erhalten bleiben, um kleinen und großen Tieren einen gefahrlosen Übergang durch die Landschaft zu ermöglichen.

Gehölze, die aus Gründen der Versorgungssicherheit zwingend entfernt werden müssen, werden zudem nicht wie früher komplett beseitigt. Vielmehr werden diese außerhalb der kritischen Bereiche der Leitungstrasse zu Totholzhaufen geschichtet. Aus ihnen entstehen innerhalb kürzester Zeit wertvolle Biotope für Insekten, Reptilien und Vögel.

 

Immer mehr Leitungstrassen der MITNETZ STROM ökologisch gepflegt

Schon jetzt sind über 60 Prozent aller Hochspannungsfreileitungen von MITNETZ STROM in die ökologische Trassenpflege eingebunden. Durch die Entwicklung neuer Konzepte und die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden werden auch in Zukunft weitere Trassenabschnitte auf ökologisches Trassenmanagement umgestellt.