Informationsveranstaltung zum Krisenmanagement erfolgreich
Wir müssen wachsam bleiben, das Netz weiterhin ausbauen und fit machen, uns mehr denn je austauschen, verzahnen und vorbereiten, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. In dem Sinne trafen sich am 14. Juni Vertreter der MITNETZ STROM, dem Technischen Hilfswerk, der Rettungsleitstellen, Feuerwehren, weiterer Verteilnetzbetreiber, des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), verschiedener Stadtwerke, Kreis- und Landesverwaltungen sowie Verwaltungen kreisfreier Städte im Bildungs- und Kommunikationszentrum Wasserkraftwerk Mittweida. Ziel war es, sich zu aktuellen Themen im Krisenmanagement auszutauschen. Rund 80 Vertreter folgten der Einladung, die durch die MITNETZ STROM das vierte Mal seit 2002 initiiert wurde.
„Wir haben in den vergangenen Jahren beim Thema Krisenmanagement viel erreicht. Die Herausforderungen werden aber zunehmen. Beispielsweise ist das Thema Datensicherheit gerade ganz aktuell. Von daher dürfen wir nicht aufhören, über kritische Situationen im Netz nachzudenken, uns Gehör bei allen Teilnehmern zu verschaffen und Maßnahmen anzuregen und einzuleiten“, sagt Dr. Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM.
So wurden die Teilnehmer zu Vorträgen der MITNETZ STROM und envia TEL über die Energiewende und deren Herausforderungen bei MITNETZ STROM, dem Beaver-System zum Hochwasserschutz, der Satellitentelefonie sowie dem Information Security Management System (ISMS) informiert. In externen Vorträgen wurde über eine Krisenübung der Stadtwerke Freiberg und die Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken Halle und der Unteren Katastrophenschutzbehörde berichtet. Die Landesdirektion des Freistaates Sachsen gab Einblicke in den aktuellen Stand der Arbeitsgruppe Energiesicherheit.„Die große Resonanz auf unsere Veranstaltung zeigt, dass wir schon viel Aufmerksamkeit bei wichtigen Akteuren in unserem Netzgebiet erreicht haben. Ohne diese können wir unser Krisenmanagement nicht weiterentwickeln. Wir müssen Hand in Hand arbeiten“, ergänzt Dirk Hollmach, Leiter Netzführung.
In den vergangenen Jahren wurde bereits viel erarbeitet, um noch besser für einen Krisenfall gerüstet zu sein. Mit dem Beaver-Hochwasserschutz hat MITNETZ STROM ein System angeschafft, welches unter anderem zum Schutz elektrischer Anlagen schnell aufgebaut werden kann und den Aufbau von Schutzwänden mit Sandsäcken ersetzt. Auch die Anschaffung der Satellitentelefone ist eine vorbeugende Maßnahme, um bei einem länger andauernden Stromausfall weiterhin kommunizieren zu können. Das vom MITNETZ STROM gegründete Expertennetzwerk Krisenmanagement trägt zudem zum ständigen Austausch und der Weiterentwicklung von Maßnahmen bei einem länger andauernden großflächigen Stromausfall bei. Teil des Expertennetzwerkes ist unter anderem das BBK .„Die Verzahnung mit Landkreisen, Kommunen, THW und dem BBK sichert eine Kommunikation in alle Richtung, um das Thema auf Bundes- und Landesebene zu vertiefen“, ergänzt Michael Saupe vom Team Grundsatzfragen Netzführung. Demzufolge hat das Land Sachsen Anfang 2016 die Arbeitsgruppe Energiesicherheit einberufen. Diese beschäftigt sich in verschiedenen Unter-Arbeitsgruppen unter anderem mit der Kommunikation, der Abschätzung von standortbezogenen Treibstoffbedarfen bis hin zur Absicherung von Objekten. Eine Handlungsempfehlung der AG soll Ende des Jahres 2017 veröffentlicht werden. „Die Kommunikation ist Dreh- und Angelpunkt bei einem Blackout, sagt Thomas Kölling von der Landesdirektion Sachsen. „Die Informationsbeschaffung im Vorfeld eines Blackouts das Wichtigste“.
Zwischen den Vorträgen hatten die Vertreter die Möglichkeit, eine Gas-Netzersatzanlage ein Gerät zur Lastanschaltung und Strom-Netzersatzanlagen unterschiedlicher Leistung in Augenschein zu nehmen.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnten die Teilnehmer das Wasserkaftwerk Mittweida besichtigen.
„Es war eine rundum gelungene Veranstaltung. Ich spreche allen Beteiligten ein großes Lob für die gelungene Fachveranstaltung aus. Wir haben an der großen Beteiligung und anschließenden Diskussion gemerkt, dass wir ein ganz wichtiges Thema behandelt haben“, resümiert Dr. Schweer.