MITNETZ STROM hat funktionierendes Netzsicherheitsmanagement
Netzüberlastung
- MITNETZ STROM hat funktionierendes Netzsicherheitsmanagement
- Zeitdauer der Abschaltungen steigend
- Zahl der Eingriffe rückläufig
- MITNETZ STROM geht neue Weg bei Netzentlastung
MITNETZ STROM hat auch in 2018 erfolgreich in das Stromnetz eingegriffen. Um Netzüberlastungen zu vermeiden, musste der Netzbetreiber Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien solange wie noch nie abschalten. Im Durchschnitt belief sich die Dauer der Abschaltungen auf knapp fünf Stunden. "Besonders angespannt war die Situation im Monat Oktober 2018. Hier mussten Anlagen länger als 24 Stunden heruntergefahren werden. Grund war vor allem der starke Wind in Sachsen-Anhalt. In Summe wurden über 1.000 Megawatt zeitgleich zurückgehalten, damit das Stromnetz stabil bleibt", sagt Dr. Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM.
Der intensive Netzausbau auf Grund der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien zeigt trotzdem Wirkung. Insgesamt verzeichnete der enviaM-Netzbetreiber in 2018 einen leichten Rückgang der Eingriffe in das Stromnetz. Das Unternehmen reduzierte die Stromerzeugung der Einspeiser 232 Mal (2017: 261). Am häufigsten waren die Netzregionen Sachsen-Anhalt (121 Eingriffe) und Brandenburg (102 Eingriffe) betroffen. 31 Prozent der Netzeingriffe gehen auf die Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz zurück. Trotz des Rückgangs ist der weitere Netzausbau notwendig, um Netzengpässe zu beheben und Netzeingriffe zu reduzieren. So arbeitet der Netzbetreiber unter anderem an weiteren Verknüpfungspunkten zum Höchstspannungsnetz bei Großräschen (Brandenburg) und Querfurt (südliches Sachsen-Anhalt), um das Stromnetz in der Region zu entlasten.
MITNETZ STROM testet erstmals lokalen Flexibilitätsmarkt
Neben dem stetigen Netzausbau geht das Unternehmen neue Wege, um Netzengpässe zu vermeiden. In einem Pilotprojekt testet das Unternehmen den lokalen Flexibilitätsmarkt. Dabei kauft MITNETZ STROM Flexibilität über eine neu entwickelte Flexibilitätsplattform der Firma NODES aus Norwegen. Das heißt, kurzfristig kann mehr Leistung aus erneuerbaren Energien an einen Industriekunden abgegeben werden, um das lokale Stromnetz zu entlasten. Der Industriekunde regelt seinen Strombedarf aus konventionellen Quellen herunter, um den Strom aus erneuerbaren Energien aufzunehmen. Er erhält für den Einsatz der Flexibilität eine Vergütung. Betreiber erneuerbarer Energieanlagen können ihre Anlagen weiterbetreiben und müssen nicht abgeschalten werden. Netzsicherheitseingriffe und Entschädigungszahlungen an Anlagenbetreiber können minimiert werden.
"Die Nutzung des Flexibilitätsmarktes ist ein Beispiel, um die Zunahme der Einspeisung aus Erneuerbare Energie-Anlagen und dem entsprechenden Netzausbau im Einklang zu halten. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Testphase. Sobald Erkenntnisse vorliegen, informieren wir", ergänzt Dr. Schweer.
Pressekontakt
Evelyn Zaruba
Pressesprecherin
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH
T 0371 482-1748
E Evelyn.Zaruba@mitnetz-strom.de
I www.mitnetz-strom.de
Hintergründe
Netzsicherheitsmanagement
Im Rahmen des Netzsicherheitsmanagements ist es Netzbetreibern gestattet, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien herunterzufahren, wenn eine Überlastung des Stromnetzes droht. Grundlage bildet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Bei der MITNETZ STROM erfolgt die Drosselung der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien per Funksignal über die zentrale Schaltleitung in Taucha bei Leipzig. Die Anlagenbetreiber erhalten vom Netzbetreiber für die Verringerung der Einspeiseleistung bei Vorliegen eines Netzengpasses eine Entschädigung als Ausgleich für die nicht eingespeiste Energie. Weiterführende Angaben zum Netzsicherheitsmanagement sind im Internet unter www.mitnetz-strom.de, Netzanschluss, Stromerzeugung, Betrieb, Netzsicherheitsmanagement oder Veröffentlichkeitspflichten, Zahlen & Fakten, Netzsicherheitsmanagement / Maßnahmen abrufbar.
Funktionsweise MITNETZ STROM und Flexibilitätsmarkt
Flexibilität ist die Möglichkeit, die Leistung von Anlagen im Netz gezielt und planbar anzupassen. Der Industriekunde zeigt dem Vermarkter der Flexibilität eine Zusammenarbeit an. So informiert der Netzkunde den Vermarkter, zu welchem Zeitpunkt er die Flexibilität anbieten und diesem Fall zusätzlichen Strom aufnehmen kann. Der Vermarkter nutzt die Flexibilitätsplattform NODES und stellt das Angebot zu einem bestimmten Preis ein. MITNETZ STROM gleicht dies mit seinen prognostizierten Einspeisewerten aus erneuerbaren Energien und der zu erwartenden Netzsituation ab. Stimmen Zeitraum und Leistung überein, kommt es zum "Handelsgeschäft". Netzüberlastungen werden vermieden. Erneuerbare Energieanlagen müssen nicht abgeregelt werden.
MITNETZ STROM
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.