MITNETZ STROM startet Pilotprojekt mit Drohnen
MITNETZ STROM geht in die Luft. Helikopter vs. Drohne – Der Netzbetreiber prüft Möglichkeiten der künftigen digitalen Leitungsbefliegung. Jedes Jahr untersucht MITNETZ STROM ihre Hochspannungsfreileitungen aus dem Hubschrauber. Beschädigungen und Gefährdungen an Leitungen und Masten, die vom Boden nur schwer zu erkennen sind, werden aufgespürt. Erforderliche Maßnahmen werden umgehend eingeleitet. Die Begutachtung dient einer sicheren und stabilen Stromversorgung. Im Rahmen der Digitalisierung wird aktuell der automatisierte Einsatz von Drohnen erprobt. So finden in der 4. Kalenderwoche 2020 erstmals Pilottests entlang der Hochspannungsleitung zwischen Eula und Zwenkau statt. Dieses Vorhaben ist bisher einmalig in Sachsen. Der Netzbetreiber wird dabei von einem Startup aus Leipzig namens FlyNex unterstützt.
„Wir nehmen mit der Drohne Bilder von Seilen, Masten und Traversen auf. Die Aufnahmen werden dann an unseren Dienstleister eSmart-Systems übergeben. Eine Software wertet die Bilder automatisiert und mit Unterstützung künstlicher Intelligenz aus, um so selbstständig Schadensfälle zu erkennen“, sagt Jens Hache, Projektleiter bei MITNETZ STROM.
Der Pilottest findet auf einer Länge von rund 20 Kilometern statt. Die Freileitungstrassen werden mit einer Geschwindigkeit von zirka 15 Kilometern pro Stunde auf einer Flughöhe von ungefähr 25 Metern abgeflogen. Die Strecke enthält verschiedene Masttypen und unterschiedliche Gegebenheiten wie Wald, Wohn- oder Gewerbegebiete in der Nähe.
„Für unsere Kunden sind damit keinerlei Einschränkungen verbunden. Unsere Hochspannungsleitung tangiert die Ortslagen Eula, Gestewitz, Espenhain, Rötha, Gaulis, Böhlen, Lippendorf und Löbschütz. In unmittelbarer Umgebung der Trasse kann der Drohnenflug beobachtet werden. Die notwendigen Genehmigungen wurden bei der Landesdirektion Sachsen eingeholt. Sollten dabei zufällig Aufnahmen von Personen oder Fahrzeugen gemacht werden, werden diese Bilder gelöscht und nicht weiterverarbeitet“, ergänzt Hache.
Das Augenmerk der Drohnenaufnahmen richtet sich auf Freileitungsbauteile, wie Seile (Erkennen von Seilschäden beispielsweise Aufspleißungen oder Aderbrüche), Mastkonstruktionen (Vogelnester), Isolatoren, Veränderungen im Trassenbereich und fehlenden Systemnummern. Dazu werden Mitarbeiter der MITNETZ STROM und der beteiligten Firmen vor Ort den Drohnenflug begleiten.
„Perspektivisch wollen wir –neben dem Einsatz von Hubschraubern – den automatisierten Einsatz von Drohnen in unserem Netzgebiet etablieren. Die Auswertung entscheidet, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen“, sagt Hache. „Denn mit dem Einsatz von Drohnen können wir zukünftig, sobald die Technik zuverlässig funktioniert, automatisierter, objektiver und effizienter unsere Leitungen inspizieren.“
Die digitale Leitungsbefliegung ist nur eine Möglichkeit, um das Stromnetz zu begutachten. „Weiter planen wir den Einsatz von Drohnen bei möglichen Störungsereignissen, insbesondere im unwegsamen Gelände durch unsere Monteure, umso schneller und effizienter mögliche Schadstellen identifizieren zu können“ ergänzt Udo Stöckel, Bereichsleiter Realisierung und Betrieb bei MITNETZ STROM.
Über die 110-Kilovolt-Hochspannungsfreileitungen wird der Strom zwischen den Umspannwerken der MITNETZ STROM verteilt. Sie sind somit von wesentlicher Bedeutung für die sichere Versorgung der Stromkunden. Rund 3.000 Kilometer werden derzeit zweimal jährlich, in der Regel im Frühjahr und im Herbst vom Hubschrauber aus inspiziert.
Pressekontakt
Evelyn Zaruba
Pressesprecherin
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH
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Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.