MITNETZ STROM erforscht entkoppelte Ortsnetze – Baumaßnahmen in Kommune Bobritzsch-Hilbersdorf starten
MITNETZ STROM beginnt Anfang April 2021 mit den Baumaßnahmen in der Kommune Bobritzsch-Hilbersdorf, Ortsteil Niederbobritzsch (Landkreis Mittelsachsen). Dort soll im April 2021 eine eigens entwickelte Containerstation mit einer leistungselektronischen Netzkupplung aufgestellt und im Mai 2021 in Betrieb genommen werden. Rund 230 Netzkunden werden an das entkoppelte Ortsnetz angeschlossen. Der enviaM-Netzbetreiber untersucht mit dieser technischen Lösung, das Ortsnetz und damit die Netzkunden noch sicherer und zuverlässiger mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen.
„Unser Ziel ist es, die Spannung im Gleichgewicht zu halten, den Netzausbau zu verringern, Strom-ausfälle vor Ort kurzzeitig zu überbrücken und das vorgelagerte Netz zu entlasten. Dazu enthält die Kupplung einen Batteriespeicher, der flexibel auf Leistungsangebot und –nachfrage im Netz reagieren soll. Gleichzeitig untersuchen wir weitere Lösungen, die mit der Kupplung einhergehen. Beispielsweise nutzt die Netzkupplung eine eigens entwickelte Kommunikationstechnik, mit der sie direkt über das Stromnetz flexible Verbraucher ansteuern kann“, sagt Jens Schwedler, Projektleiter bei MITNETZ STROM.
Mitte März 2021 fanden im Ortsteil Niederbobritzsch Bauanlaufberatungen statt. Dort wurden die Arbeiten zwischen dem Netzbetreiber, dem Tiefbau und weiteren Medien abgestimmt. Danach erfolgen vor Ort die Baumaßnahmen, um das Ortsnetz über eine Kupplung zum vorgelagerten Stromnetz zu verbinden. Dazu werden im Bereich der Wiese zwischen Gaststätte „Goldener Löwe“ bis Höhe „Am Goldenen Löwen 15“ Niederspannungskabel verlegt. Die Netzkupplung selbst wird als Container neben der Gaststätte errichtet. Weiterhin wird die Niederspannungsverteilung der Trafostation angepasst. Dazu ist voraussichtlich Ende April/ Anfang Mai 2021 eine geplante Versorgungsunterbrechung erforderlich, die auf das notwendige Minimum begrenzt wird. Die Unterbrechung wird rechtzeitig durch Aushänge bekanntgegeben.
Die volatile Einspeisung großer Wind- und Solarparks lasten die Hoch- und Mittelspannungsnetze unterschiedlich stark aus. Darunter leidet auch die Spannungsqualität in den Ortsnetzen. Zudem sind Ortsnetze zukünftig noch stärker gefordert, zum Beispiel beim Laden von Elektroautos und dem vermehrten Einsatz von Wärmepumpen. Die Folge könnten Stromausfälle oder Schäden an elektrischen Anlagen sein. MITNETZ STROM arbeitet deshalb seit Anfang 2019 in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „FlexNet-EkO – Flexibilisierung des Netzbetriebs durch entkoppelte Ortsnetze“ an einer leistungselektronischen Kupplung. Weitere Partner sind die Hochschule Mittweida, Maschinenfabrik Reinhausen und die TU Dresden.
Mehr Informationen sowie aktuelle Erkenntnisse sind unter der Projektseite www.flexnet-eko.de erhältlich. Die Untersuchungen laufen bis April 2022.
Pressekontakt
Evelyn Zaruba
Pressesprecherin
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Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.