Anzahl Erneuerbare-Energien-Anlagen im Landkreis Nordsachsen deutlich gestiegen
Die Zahl der Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz einspeisen, ist im vergangenen Jahr im Landkreis Nordsachsen deutlich gestiegen. MITNETZ STROM verzeichnete einen Zubau um 19 Prozent auf 4.295 (2020: 3.607). Basis für das rasante Plus ist die Solarenergie, hier stieg die Zahl der Anlagen um 20 Prozent auf 4.155 (2020: 3.452). Biomasse-Anlagen gab es 48, ein Anstieg um 9,1 Prozent (2020: 44). Die Zahl der Wasserkraftwerke stagnierte, die Zahl der Windkraftanlagen reduzierte sich auf 91 (2020: 110).
Die Entwicklung der Anlagenzahl hatte auch Auswirkungen auf die installierte Leistung. Der enviaM-Netzbetreiber registrierte für 2021 ein leichtes Minus von 5,5 Prozent auf 445 Megawatt (2020: 471 Megawatt). Grund ist ein Rückgang bei der Windkraft um 25 Prozent auf 118 MW (2020: 157 Megawatt). Dagegen stieg die installierte Leistung aus Photovoltaik um 4,2 Prozent auf 300 Megawatt (2020: 288 Megawatt), während Wasserkraft und Biomasse nahezu stabil blieben. Solarstrom ist mit einem Anteil von zwei Dritteln die mit Abstand wichtigste regenerative Energie im Landkreis Nordsachsen.
MITNETZ STROM hat 2021 einen neuen Rekord bei der Einspeisung aus erneuerbaren Energien im Netzgebiet verzeichnet. Die installierte Leistung lag erstmals über 10.000 Megawatt und hat sich seit 2008 verdreifacht. Auch die Gesamtzahl der EE-Anlagen (Wind, Solar, Biomasse, Wasserkraft sowie Deponie-, Klär- und Grubengas) erreichte mit knapp 64.000 ein neues Allzeithoch. Beflügelt wurde diese Entwicklung vor allem durch einen rasanten Zuwachs der Solarenergie, denn die Zahl der Photovoltaikanlagen erhöhte sich um gut 17 Prozent auf rund 60.100 (2020: rund 51.300). „Wir sind nach wie vor einer der Verteilnetzbetreiber mit der höchsten Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Rein rechnerisch könnten wir zu 100 Prozent den Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, wenn die Sonne immer scheinen oder der Wind immer wehen würde“, sagt Karolin Sänger, Leiterin der Netzregion Westsachsen bei MITNETZ STROM.
Rückläufig entwickelte sich dagegen 2021 die EEG-Vergütung. Dies ist vor allem dem starken Anstieg der Spotmarktpreise im zweiten Halbjahr und der damit reduzierten Prämie für direktvermarktete Anlagen, dem Wetter (weniger Wind als im Vorjahr) sowie der Tatsache geschuldet, dass zum 31. Dezember 2020 erstmals Anlagen das EEG-Förderende (regulär 20 Jahre nach dem Jahr der Inbetriebnahme) erreicht hatten.
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David Köster
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Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.