MITNETZ STROM nimmt eine der ersten digitalen Trafostationen in Betrieb
MITNETZ STROM macht Stromnetze transparent und steuerbar. Der enviaM-Netzbetreiber hat am 13. April 2022 eine seiner ersten digitalen Trafostationen in Markkleeberg, Landkreis Leipzig, offiziell in Betrieb genommen. Weitere 225 digitale Trafostationen folgen in 2022. Insgesamt 19 Millionen Euro investiert MITNETZ STROM in 2022 für mehr Sichtbarkeit und Steuerbarkeit seiner Mittel- und Niederspannungsnetze. Bis 2026 sollen bis zu 30 Prozent der Trafostationen und Kabelverteiler im Netzgebiet digital ausgestattet oder konventionelle Stationen mit digitaler Messtechnik nachgerüstet werden. Insgesamt betreibt der Netzbetreiber rund 18.000 Trafostationen im Netzgebiet.
„Das Verhalten unserer Kunden wird sich mehr denn je ändern. Die Anforderungen an die Stromnetze werden immer komplexer. Unsere Kunden werden zukünftig teilautark sein, selbst Energie einspeisen und flexibel agieren. Sichtbarkeit, Steuerbarkeit und Transparenz sind unsere Versorgungsaufgabe für morgen. Wir setzen die Strom- und Verkehrswende vor Ort um“, sagt Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer MITNETZ STROM.
Schnellere Wiederversorgung durch digitale und fernschaltbare Trafostationen
Neben den digitalen Trafostationen sorgen bereits rund 200 fernschaltbare Trafostationen für eine schnellere Wiederversorgung der Kunden. Wenn Störungen auftreten, werden diese in der Schaltleitung sofort erkannt und können per Mobilfunk oder Breitband, ohne Mitarbeiter vor Ort, auf funktionierende Leitungen umgeschaltet werden. „Bei den Sturmtiefs Ylenia und Zeynep Anfang 2022 konnten wir Störungen viel schneller eingrenzen und bereits etwa 20 Prozent unserer Schalthandlungen mittels Fernsteuerbarkeit durchführen. Die Technik ist erprobt und erfolgreich und hilft uns Niederspannungsnetze noch digitaler und sichtbar zu machen. So können wir kosteneffizienter an der richtigen Stelle bei steigender Last durch Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen das Stromverteilnetz weiterentwickeln“, ergänzt Sattur.
Die digitalen Trafostationen liefern Spannungs- und Lastverhältnisse im Niederspannungsnetz. „Die Daten geben uns Aufschluss darüber, wie unser Stromnetz ausgelastet ist. So können wir Netzengpässe vermeiden, die Nutzung von lokalem Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen und das Mobilitätsbedürfnis der Kunden bei steigender Elektromobilität sicherstellen. Wenn hier die Politik noch Anreize durch variable Netzentgelte schafft und eine Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes wie Paragraph 14a zustande kommt, können unsere Kunden nachhaltig davon profitieren“, fasst Sattur zusammen.
287 Millionen Euro für Netzausbau in 2022
Neben den digitalen Lösungen sind der klassische Netzausbau und die Netzverstärkung weiterhin wichtig. In 2022 gibt der enviaM-Netzbetreiber rund 287 Millionen Euro (2021: 320) für die Erweiterung, Erneuerung und Instandhaltung des Stromnetzes in seinem Netzgebiet aus. Die Maßnahmen umfassen mit der Hoch-, Mittel- und Niederspannung alle Spannungsebenen des Verteilnetzes. Dazu zählen, Umspannwerke zu erweitern, Trafostationen zu modernisieren sowie Freileitungen insbesondere im Mittel- und Niederspannungsbereich zu verkabeln. Derzeit zählt das Unternehmen im Mittel- und Niederspannungsnetz einen Verkabelungsgrad von 70 Prozent. Bis 2026 wird der Verkabelungsgrad auf 77 Prozent steigen.
Schwerpunkte Baumaßnahmen 2022:
Brandenburg:
Sanierung - 110-Kilovolt-Leitung Falkenberg-Doberlug/West
Fortsetzung Neubau der Hochspannungsleitung Großräschen - Schwarzheide
Fortsetzung Neubau der Hochspannungsleitung Großräschen - Finsterwalde
Fortsetzung Neubau der Hochspannungsleitung Großräschen – Altdöbern
Ersatzneubau des Umspannwerkes Herzberg
Sachsen:
Ersatzneubau der Schaltanlage im Umspannwerk Zwickau/Zentrum
Ersatzneubau des Umspannwerkes Delitzsch
Erweiterung der Hochspannungsanlage im Umspannwerk Falkenstein
Neubau der Hochspannungsleitung Röhrsdorf-Gersdorf
Sachsen-Anhalt:
Ersatzneubau des Umspannwerkes Halle/West
Erweiterung der Hochspannungsschaltanlage im Umspannwerk Oberröblingen
Herstellung 110-Kilovolt-Netzanschluss Umrichterwerk Delitz (DB)
Fortsetzung Hochspannungsleitung Marke – Bitterfeld/Mitte – Piesteritz/Nord
Ersatz der Schutz-, Steuer- und Meldetechnik im Umspannwerk Lauchstädt
Thüringen:
Neubau des Umspannwerkes Roßleben
Pressekontakt
Evelyn Zaruba
Pressesprecherin
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH
T 0371 482-1748
E Evelyn.Zaruba@mitnetz-strom.de
I www.mitnetz-strom.de
Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 73.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.