MITNETZ STROM verzeichnet zahlreiche Stromausfälle in der Region Ballenstedt und Rieder durch unsachgemäße Tiefbauarbeiten
MITNETZ STROM verzeichnet seit April 2022 zahlreiche Schäden am Stromnetz in der Region Ballenstedt und Rieder. Diese sind durch unsachgemäße Tiefbauarbeiten durch Dritte im Zuge des Glasfaserausbaus in Ballenstedt und Umgebung verursacht worden. Der Netzbetreiber zählt insgesamt 19 Schäden, die auch 19 Stromausfälle zur Folge hatten.
Die Kosten für die Reparaturen belaufen sich auf bis zu 2.000 Euro je Schaden. MITNETZ STROM zählt bis zu 50 Kunden je Störung, die auf Grund der Beschädigung in Spitze bis zu sieben Stunden ohne Strom waren. Die Wiederversorgung der Kunden erfolgte durch Reparatur der beschädigten Kabel im Durchschnitt innerhalb von zwei bis sechs Stunden.
Ursache der Beschädigungen waren sogenannte Durchörterungsarbeiten in unmittelbarer Nähe von Nieder- und Mittelspannungskabeln. Dabei wird unter der Erde Platz für Glasfaserrohre geschaffen. „Der notwendige Mindestabstand zu den elektrischen Kabelanlagen wird in dem Zuge von den bauausführenden Firmen leider nicht eingehalten. MITNETZ STROM hatte in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen. Unsachgemäßes Arbeiten im unmittelbaren Bereich von Kabeln stellen eine große Gefährdung insbesondere für die Bauausführenden dar. Schwerste, unter Umständen tödliche Verletzungen durch einen elektrischen Schlag, können die Folge sein. Wir werden weitere Gespräche mit den Firmen führen. Die Arbeitsweise ist nicht zulässig. Wir möchten zudem Folgeschäden und Stromausfälle vermeiden“, sagt Maik Rudolf, Realisierung Mittel-/Niederspannung/Umspannwerke bei MITNETZ STROM.
Folgen könnten beispielsweise Störungen auf Grund von Beschädigungen der Außenisolation der Kabel zu einem späteren Zeitpunkt sein. Diese können noch Jahre später auftreten und verursachen hohe Reparaturkosten und Beeinträchtigungen der kommunalen Wege und Straßen.
Immer häufiger führen öffentliche und private Bauvorhaben zu Beschädigungen am Stromnetz in der Region. Im gesamten Netzgebiet wurden im Jahr 2021 rund 10 Prozent der Störungen im Mittelspannungsnetz und rund 25 Prozent der Störungen im Niederspannungsnetz durch bauliche Eingriffe Dritter verursacht. Bagger- und Tiefbauarbeiten sind im unterirdischen Kabelnetz die Hauptursache für Beschädigungen. Für die angeschlossenen Kunden ergeben sich daraus häufig Stromausfälle; für den Netzbetreiber kosten-, personal- und zeitaufwendige Reparaturen.
Treten Beschädigungen auf, ist der Netzbetreiber umgehend zu informieren. Nur er ist in der Lage eine sofortige, fachgerechte Reparatur vorzunehmen und damit mögliche Folgekosten durch Schadensersatzforderungen und Haftung für Versorgungsausfälle – auch für den Verursacher – gering zu halten. Auch kleinste Beschädigungen an den Kabelanlagen sind dem Netzbetreiber anzuzeigen, da sie sich eventuell später zu einem größeren Fehler entwickeln können. Nur der Netzbetreiber kann das Ausmaß vor Ort einschätzen und über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Pressekontakt
Evelyn Zaruba
Pressesprecherin
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH
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Hintergrund
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.